Feuerwehr Nimburg-Bottingen bilanziert für 2017 nur zwei Brandeinsätze / Stukenbrock: gute Harmonisierung der Abteilungen.
TENINGEN-NIMBURG. Wer erwartet hatte, dass der Jahresbericht der Feuerwehr Teningen – Abteilung Nimburg-Bottingen für 2017, den Martin Schneider in Vertretung des erkrankten Kommandanten Matthias Nahr am Freitag im Gerätehaus in Nimburg verlas, viel mit Feuer zu tun hatte, musste umdenken. Die meisten Einsätze hatten mit Feuer gar nichts zu tun.
Nur ein kleiner Zimmerbrand in Nimburg, wo die Nimburg-Bottinger Wehr mit einigen Maschinisten bei einer gemeinsamen Übung war, erinnerte an die ursprüngliche Aufgabe der Feuerwehr. Hinzu kam ein Einsatz von 18 Feuerwehrleuten, weil ein Rauchmelder auf einem Kachelofen schmorende Handschuhe als Brand gemeldet hatte. Elf Mal waren die Feuerwehrleute im technischen Einsatz, darunter drei Mal, weil Öl eine Straße zur gefährlichen Rutschbahn machte und vier Mal, weil Äste oder umgefallenen Bäume den Verkehr behinderten. Ein wohl einmaliger Einsatz war der von zwölf Feuerwehrleuten, die 30 Stunden lang eine Straße auf einer Länge von 320 Metern von Maiskörnern befreiten. Ein weiterer Einsatz war die Unterstützung der Polizei bei der Suche nach einer vermissten Frau.
“Der verstärkte Strukturwandel” gehe weiter sagte Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker. Vor allem mache sich das zahlenmäßige Anwachsen von Stürmen und Hochwasser bemerkbar. Hagenacker sieht jedoch noch weitere neue Aufgaben auf die Feuerwehr zukommen. Auf einen solchen Fall hatte Martin Schneider hingewiesen: Im September war das Festnetz ausgefallen und einige Feuerwehrleute mussten ins Feuerwehrhaus, um über Hörfunk bei Gefahr erreichbar zu sein. Auch die Kontrolle der Dämme bei Hochwasser liege in der Verantwortung der Wehr. Dass die Fortbildung großgeschrieben wird, hatte Schneider im Rechenschaftsbericht dargelegt. Darüber hinaus verwies er auf weitere Zahlenangaben: Demnach besteht die Abteilung derzeit aus 28 Mitgliedern, die im Schnitt 35 Jahre alt sind. Die beiden Frauen der Abteilung haben 2017 mit zwei ihrer männlichen Kollegen das Leistungsabzeichen in Bronze erworben. Christian Bressel erwarb außerdem das Abzeichen in Gold.
Abteilung sieht sich im Vereinsleben eingebunden
Schneider, der auch als Rechner fungiert, konnte von einem kleinen Überschuss berichten, der vor allem auf den Vatertagshock und das Zwiebelkuchenfest zurückzuführen sei. Jedoch nur deshalb, weil sehr viele mitgewirkt hätten und sich Philipp Reuker als sehr engagierter Organisator bewährt habe. Als Schriftführer berichtete Reuker von der Christbaumsammel-Aktion der Jugendfeuerwehr und von einer Nachtwanderung der Aktiven durch die Rebberge. Dabei wurde deutlich, wie sehr die Feuerwehr ins Vereinsgeschehen von Nimburg eingebunden ist. Beispielsweise dadurch, dass sie den Kinderumzug der Felse-Trieber begleitet hat. Bei einem Ausflug kamen die Feuerwehrleute für drei Tage nach Amsterdam.
Simon Kirner, der Verantwortliche für die Jugend, wurde einstimmig in den Abteilungsausschuss gewählt. Die Nimburger Wehr hat zur Zeit eine vierköpfige Jugendgruppe, die, wie Kirner erläuterte, mit den anderen Jugendlichen der Teninger Abteilungen viele Spaß- und Lerneinsätze hatten. Kommandant Lars Stukenbrock verband seine lobenden Worte mit dem Hinweis auf die Bedeutung des Leistungsabzeichens für die Feuerwehrausbildung und äußerte sich zufrieden über die Harmonisierung in den Teninger Abteilungen. Mit der Anpassung der Fahrzeuge sei jeder in jeder Abteilung sofort damit vertraut. Die Zusammengehörigkeit werde im neuen Jahr mit der Anschaffung einheitlicher Poloshirts dokumentiert.
Ehrung: Zwar wurde lediglich Erwin Sick ausgezeichnet, aber die Laudatio auf ihn fiel umso eindrucksvoller aus. Nicht nur deshalb, weil auch im vergangenen Jahr Sick erneut die Probenbesuchsliste anführte. Sick, der seit 47 Jahren Feuerwehrmann ist, nun die Altersgrenze erreicht hat und als neues Ehrenmitglied in die Altersmannschaft verabschiedet wurde. Wie Schneider ausführte, war Sick immer ein kameradschaftliches Vorbild. So habe er sich vor 25 Jahren, als es in der Nimburg-Bottinger Wehr kriselte, besonders für den Bestand der Wehr eingesetzt.