Feuerwehr Teningen muss mit Situationen zurechtkommen, die viele nur aus dem Fernsehen kennen.
TENINGEN. Obwohl insbesondere zwei Ereignisse die Feuerwehrabteilung Teningen besonders beanspruchte, sprach Abteilungskommandant Thomas Gebhardt von einem Jahr ohne größere Herausforderungen. Aber: „Es zeigte sich zu Beginn des Jahres, dass wir zu jeder Uhrzeit bei Tag und Nacht mit Situationen rechnen müssen, die manche nur aus den Nachrichten im Fernsehen kennen“, sagte Gebhardt.
Gemeint war ein tragischer Unfall im März mit einem Toten auf der A5, bei dem Kameraden des DRK Ortsvereins betroffen waren, und die Bergung einer Leiche aus dem Nimburger Baggersee. Vor allem für einige junge Einsatzkräfte war dies der erste Kontakt mit einem Toten. „Es dauerte bei einigen länger, bei anderen kürzer, dies zu verarbeiten“, so Gebhardt. Dabei zeige sich aber auch, was hinter der ehrenamtlichen Verantwortung stecke.
Das dokumentiere sich auch in den 51 Einsätzen. Angefangen bei der Bekämpfung von Umweltschäden, wie Gewässerverunreinigung durch ausgelaufenes Heizöl, der Befreiung einer Person aus einem stehen gebliebenen Fahrstuhl, bei Verkehrsunfällen bis zu den Brandeinsätzen und der Bergung einer Leiche, umfasste das Einsatzspektrum eine Vielzahl an unterschiedlichsten Feuerwehreinsätzen, denen sich die Teninger Abteilung im 24 Stunden Bereitschaftsdienst stellte.
Dafür stecken ihre Mitglieder viel Zeit in Aus- und Fortbildung. Dazu gehörte eine Fortbildung aller Zug- und Gruppenführer, Vorträge zur Einsatzorganisation und ein Vortrag von Michael Steil vom Netzwerk Psychosozialen Notfallfürsorge und eine Einsatzbearbeitung via Planspiel. Zudem waren neben den 36 Proben und Übungen, darunter zwei Hauptübungen, eine gemeinsame Übung mit der Köndringer und Nimburger Abteilung und eine gemeinsame mit der Feuerwehr Eichstetten, Sonderproben und Sitzungen zu bewältigen.
Ohne Fortbildung geht es nicht
Zwei Feuerwehraktive besuchten die Grundausbildung, einer den Atemschutzlehrgang. Die Lehrgangsangebote an der Landesfeuerwehrschule, etwa zum Gruppenführer-, ABC-Einsatz-, Feuerwehrkommandanten- und ein Lehrgang zu Kommunikation und Krisenmanagement in den sozialen Medien wurden rege genutzt. Insgesamt listet Gebhardt dazu 4524 Mannstunden dazu auf, was etwa 110 Stunden pro Feuerwehrangehörigen entspreche.
Schriftführerin Regina Schmidt erinnerte an Veranstaltungen wie das Scheibenschlagen und die Unterstützung anderer Vereine, sei es mit Absperrungen wie beim Umzug am Schmutzigen Donnerstag, beim Allmendlauf, sei es mit Fahrdienst beim Hungerbergfest oder bei der Bewirtung des Weihnachtskonzertes der Musik- und Feuerwehrkapelle. Besonders erwähnte sie die Instandsetzung eines alten Opel Blitz, den die Kameraden in ungezählten Stunden auf Vordermann brachten – für Festbesuche, Hochzeiten oder Umzüge. Finanziert wurde das Projekt ausschließlich durch Spenden.
Beeindruckend war die Verabschiedung von Karl Klotz, der nach 25 Jahren als Küchenchef sein Amt an Ingo Böcherer übergab. Klotz blickt auf 56 Jahre Teninger Feuerwehr zurück und er engagiert sich auch als Seniorenbetreuer. Er staunte nicht schlecht, als ihm Gebhardt zunächst einen leeren Geschenkkorb überreichte, der nach und nach von den Mitgliedern der Abteilung gefüllt wurde. Einen Dank sprach die Abteilung auch ihrem Rechner Martin Vetter aus. Seit über 20 Jahre verwaltet er die Kasse.
Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker verpflichtete Dennis Gasser und Erik Lachfeld zum aktiven Feuerwehrdienst. Dank ging an Jugendwart Alexander Huy und seine Stellvertreter Philipp Birmele und Daniel Zimmermann. Mit Skepsis sieht Hagenacker Bestrebungen, wonach Aufgaben, die bisher ehrenamtlich gehandhabt wurden, bezahlt werden sollten. Dies möge in dem einen oder anderen Fall berechtigt sein, müsse aber die Ausnahme bleiben, denn sonst sterbe das Ehrenamt. Sein ganzer Dank galt den ehrenamtlichen Einsatzkräften.
Auch Gesamtwehrkommandant Stukenbrock nahm die Gelegenheit wahr, sich bei den Kameraden für ihren uneigennützigen Einsatz und dem Bestreben nach ständiger Weiterbildung zu bedanken. „Ihr habt auch im letzten Jahr bewiesen, dass sich die Bevölkerung jederzeit auf euch verlassen kann“, sagte er.